Sängerin Gerti Möller starb kurz nach ihrem 95. Geburtstag
Eine beeindruckende Karriere im deutschen Schlager
Kurz nach ihrem 95. Geburtstag verstarb die Künstlerin in den Abendstunden am 19. November 2025 in Berlin.
Gerti Möller war eine der bekanntesten Künstlerinnen im deutschen Schlager. Viele Fans verbinden Melodien wie „Als die Sonne kam“, „Sand im Schuh“, „Herzen haben keine Fenster“ und das Duett „Fang doch den Sonnenschein“ mit ihrer Stimme. Besonders das Duett mit Frank Schöbel aus dem DEFA-Klassiker „Heißer Sommer“ wurde zu einem ihrer Markenzeichen. Mit diesen und weiteren Hits begleitete sie ihre Fans über 55 Jahre. Auf den Showbühnen war sie sogar ganze 80 Jahre aktiv.
Gerti Möller: Von Thüringen in die Welt!
Bei Melodien wie „Als die Sonne kam“, „Sand im Schuh“, „Herzen haben keine Fenster“ und auch dem Duett-Titel „Fang doch den Sonnenschein“ (mit Frank Schöbel aus dem DEFA-Klassiker „Heißer Sommer“) denken viele Schlagerfans sofort an Gerti Möller. Diese Hits begleiten sie inzwischen seit über 55 Jahren. Auf den Showbühnen war sie allerdings 80 Jahre zu Hause.
Die vielfach preisgekrönte Sängerin war bis zum 90. Lebensjahr noch musikalisch im Lande aktiv.
Gerti Möller ist einer Ko-Produktion vom sowjetischen und deutschen Fernsehen aus dem Jahr 1969.
Ihre ersten Erfahrungen als Nachwuchssängerin sammelte die gebürtige Thüringerin in Meuselbach. Nach dem Ende des Zweites Weltkrieges wollte die kleine Gerti unbedingt Tänzerin werden, was ihre Mutter allerdings untersagte. Dafür durfte sie Musikunterricht nehmen, welcher sie zu einem Schlagerfestival nach Rudolstadt führte. Als Profisängerin startete Gerti Möller 1956 durch. In den FDGB-Ferienheimen begeisterte die stimmgewaltige Künstlerin die Urlauber aus der gesamten Republik. Dann folgten Verpflichtungen im Wolfgang-Brandenstein-Ensemble und im Gerd-Michaelis-Chor. Beim Schlagerwettbewerb der DDR 1967 wurde Gerti Möller einem größeren Fernsehpublikum bekannt und ersang sich den 3. Platz mit dem Titel „Sag“. 1968 holte Horst Krüger sie in seine Band. Die Horst-Krüger-Band wurde 1973 aufgelöst und Gerti Möller gründete das Unternehmen Münchehofe.
Die Vocalise in der DDR-Kultserie „Das unsichtbare Visier“ wurde von Gerti Möller gesungen und aufgrund des großen Erfolges auf Langspielplatte veröffentlicht.
Die Mitwirkung in der einzigen DDR-Rockoper „Rosa Laub“ Anfang der 80er Jahre am Theater Rostock war für die bodenständige Sängerin ein Höhepunkt in ihrer vielseitigen Musikkarriere.
Inspiriert durch Jürgen Walter tourte die vier Oktaven Interpretin in den 1980er Jahren mit Chansons erfolgreich durch die DDR. Es entstanden das Programm und die (leider auch einzige) AMIGA-LP „Ich bin eine Frau“. Mit den Erfolgstiteln „Fahre weiter“, „Mein Kater Kurt“ und „Zirkuswelt“ dieses Albums machte sie sogar die Franzosen auf sich aufmerksam und erhielt 1988 eine Einladung zu einem Konzert nach Paris. „Ich war total erfreut, allerdings auch sehr aufgeregt, weil ich nicht wusste, wie reagiert das französische Publikum auf meine Lieder. Alles verlief wunderbar. Eine faszinierende Erfahrung in meinem Künstlerleben“, so erinnert sich die attraktive Wahlberlinerin. International war sie mit ihren Liedern und Programmen unter anderem in Algerien, Tunesien, Usbekistan und Kasachstan unterwegs.
In Berlin folgten Revuen im Friedrichstadtpalast und die Zusammenarbeit mit Helga Hahnemann, Roy Black und Roberto Blanco. Helga Hahnemann ließ sich zum 60. Geburtstag von Gerti Möller im Oktober 1990 während der Vorstellung „Kiek ma an“ etwas Besonderes einfallen, sie ließ alle Mitwirkenden und die Zuschauer für Gerti „Happy birthday“ singen und rührte ihr Trudchen zu Tränen.
Wenn das beliebte Fernsehballett-Duo Emöke Pöstenyi und Susan Baker in den großen Fernsehshows, wie „Ein Kessel Buntes“, tanzte und sang, erklang die Stimme von Gerti Möller. Auch am erfolgreichsten Hit von Gerd Christian „Sag ihr auch“ und an vielen Manfred Krug Liedern war Gerti Möller stimmlich beteiligt.
Gerti Möller sang auch den Titelsong zur siebenteiligen Kult-Serie „Drei reizende Schwestern“ (gespielt von Marianne Kiefer, Ingeborg Krabbe und Helga Göring).
Im Jahr 2015 sollte Gerti Möller mit dem Ensemble von SNOW WHITE einer Einladung nach New York folgen. Gastspiele waren auch in der Schweiz für 2016 geplant. Aufgrund des Todes der Regisseurin und Produzentin kam diese besondere Show nicht mehr auf die Bühne.
